25.06.2025

Taiwan Today

Politik

Außenminister Joseph Wu von dänischer Tageszeitung Berlingske interviewt

09.04.2024
Außenminister Jaushieh Joseph Wu (rechts) rief in einem am 29. März in Taipeh geführten Interview mit dem Journalisten Alexander Sjöberg von der in Kopenhagen erscheinenden Tageszeitung Berlingske die Regierung Dänemarks dazu auf, Taiwan zu unterstützen. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenministeriums)
Außenminister Jaushieh Joseph Wu rief die dänische Regierung dazu auf, Taiwans Autonomie und den freien Willen der Taiwaner:innen zu respektieren.
 
So äußerte sich der Ressortchef Ende vergangenen Monats in Taipeh während eines Interviews mit dem Journalisten Alexander Sjöberg für einen Artikel, der am. 3. April auf der Titelseite der in Kopenhagen erscheinenden Tageszeitung Berlingske veröffentlicht wurde.
 
Laut Wu hat Dänemark einen besonderen Platz in seinem Herzen, denn es war das erste europäische Land, das er als Außenminister besuchte, als er im Juli 2019 eine Rede vor dem Demokratie-Gipfel in Kopenhagen hielt.
 
In einer Zeit, in welcher die Angehörigen der freien Welt gemeinsam an der Bekämpfung von Autoritarismus arbeiten, lobte Wu Dänemark als beispielhafte Demokratie und appellierte an das Land, die Entscheidung der Taiwaner:innen hinsichtlich der bevorzugten Bezeichnung des Landes und ihren Wunsch, nicht in eine Gruppe mit der VR China eingeteilt zu werden, zu respektieren.
 
Die Menschen respektierten Dänemark und andere europäische Länder, weil sie die Ukraine unterstützten, definierte Außenminister Wu und ergänzte, die Nötigungstaktik der VR China gegenüber Taiwan entspreche der Aggression Russlands gegen die Ukraine. Taiwan als Teil Chinas zu bezeichnen habe weit reichende Folgen, weil dies eine rechtliche Grundlage für Beijings unberechtigten Souveränitäts-Anspruch biete und stillschweigend den Einsatz militärischer Gewalt billige, argumentierte er.
 
Unter Verweis auf die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, welche das Europaparlament im Februar verabschiedet habe, betonte Wu, die territorialen Ansprüche der VR China hätten keine völkerrechtliche Grundlage, und er fügte hinzu, weder Taiwan noch China seien einander untergeordnet, und nur Taiwans demokratisch gewählte Regierung könne die Bürger:innen des Landes auf der internationalen Bühne repräsentieren. Wu empfahl Dänemark, im Einklang mit der Praxis der Europäischen Union zu handeln und Taiwan entsprechend zu bezeichnen.
 
Daneben rief Wu die Angehörigen der freien Welt dazu auf, die Bedrohung des Weltfriedens und der globalen Stabilität durch die autoritäre Expansion der VR China nüchtern zu betrachten. Beschwichtigung werde Beijings Ehrgeiz nicht stoppen oder der Welt Frieden bescheren, stellte er klar.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/08/2024 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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